Mittwoch, Februar 03, 2010

Am Strand / Na praia

Heute steht ein Ausflug nach Rio de Janeiro an. Mein Gastbruder studiert dort, so hatte ich die Gelegenheit, ein paar Tage in dieser faszinierenden Stadt zu verbringen. Leider waren die Temperaturen so, dass außer Strand und Shopping-Center mit Klimaanlange nichts zu machen war. Bei 38°C, gefühlten 45°C ist nichts mit Altstadt gucken oder zum Christo fahren.

Erst ein paar Impressionen aus dem Stadtteil Botafogo, in dem Daniel lebt.



Blick von der Aussichtsterasse des Botafogo Praia Shopping Richtung Zuckerhut mit dem (Yacht-)Hafen von Botafogo.



Blick in die andere Richtung. Am Strand von Botafogo wird nicht gebadet - durch die Buchtlage ist das wohl zu dreckig. Am Abend wird aber fleißig am Ufer gejoggt. Die Cariocas (Einwohner von Rio) lieben ihren Sport!



Eine Kirche in Botafogo und der Christo im Hintergrund.

Aber nehmen wir den Bus Richtung Stadtteil Ipanema (kräftig winken, dann hält vielleicht auch einer der Busse..). Am Strand von Ipanema angekommen, mieten wir uns an einer "Barraca" einen Sonnenschirm und zwei Stühlchen (das kostet zusammen etwa 10 Reais für den ganzen Tag, also ca. 3,90 Euro). Bei den Betreibern deiner Barraca ("Hütte" - es sind eher ein paar Sonnenschirme und viele Kühlboxen) kann man dann auch Getränke kaufen.





Aber die Barraca-Betreiber sind nicht die Einzigen, die die durstigen Menschen versorgen. Seit Januar 2010 ist allerdings alles etwas anders - Verkäufer am Strand, genauso wie Barraca-Betreiber brauchen Lizenzen von der Stadt. Angeblich wollte die Stadt anfangs den Verkauf am Strand - jedenfalls von bestimmten Dingen - komplett unterbinden, das gab allerdings Probleme mit der Bevölkerung Rios - spätestens, als sie die Matte Leao - Verkäufer verbannen wollten..



Matte Leao ist DIE Mate-Limonademarke in Brasilien. Und am Strand besonders lecker: die Verkäufer schleppen zwei gekühlte Getränkebehälter mit sich rum, in einem befindet sich Mate, in dem anderen Zitronenlimo. Gemischt wird im vom Kunden gewünschten Behältnis. Die Verkäufer wechseln ständig das Eis, es bleibt also wirklich eiskalt. Ein Job, den man bei 40°C nur bedingt machen möchte..

Die Alternative zu eiskaltem Matte ist zum Beispiel .. eiskaltes Bier. Geliefert in Styropor-Behältern, damit es auch ne Weile durchhält. Wir trinken Skol und genießen das Leben. Fuß im Sand, Blick aufs Meer, kühles Bier. Dosen sind hier noch allgegenwärtig.



Vielleicht noch was zum Knabbern zwischendurch? Ständig laufen Verkäufer vorbei, die singend ihre Ware anpreisen (dabei aber niemandem direkt etwas anbieten, man wird also nicht ständig angequatscht). Wasser und sonstige Erfrischungsgetränke, Eis und auch die berühmten "Biscoito Globo" - ein Polvilho-Keks (süß oder salzig) aus Rio. Polvilho (Maniok-Stärke) Kekse gibt es eigentlich überall, aber diese hier scheinen besonders berühmt zu sein. So berühmt, dass man auch Badetücher mit dem Packungsdesign kaufen kann. Die Tüten der Verkäufer sind auch schon sehr leer, muss also was dran sein. Eine Tüte kostet 2,50 Reais (1 Euro). Wir wählen den salzigen.



Knusprig ja, aber die Polvilho-Kekse aus Minas sind mindestens genauso gut.. Aber gut, ein "Must Eat" am Strand von Rio.
Laut Verkäufer ebenso ein Must Eat ist sein Maracuja-Mousse oder Schokoladen-Mousse. Laut Gesang "das Beste von Rio" - das sei nicht seine Meinung, sondern die Meinung des Volkes. Am 1. Tag bin ich skeptisch. Mousse am Strand? Die Beobachtung zeigt, dass wirklich viele Einheimische zum Mousse zu 1,50 Reais greifen und weitere Beobachten zeigen, dass die selben Leute am nächsten Tag wieder da sind. Scheint also essbar zu sein. Und da ich mousse de maracjujá liebe, winke ich den guten Mann heran (immerhin ist er der Einzige, der Mousse anbietet, also keine Massenware).



Geschmacklich wunderbar und auch sonst gibts keine Probleme. Test bestanden.
Ansonsten kann man natürlich noch diverse andere Dinge am Strand kaufen: Beliebt sind arabische Snacks (gefüllte Teigtaschen, Kibe etc.), Empanadas, Wassermelone und Chips. Ganz selten nur noch sehe ich die Käseverkäufer mit ihren kleinen Öfen, über denen man sich seinen Käsespieß grillen lassen kann (sehr häufig anzutreffen in Bahia, jedenfalls vor 6 Jahren) - wahrscheinlich ist das eher semilegal.
Außerdem Bikinis, Pareos, Strandkleidchen und Sonnenmilch. Seltener Ohrringe.

Und eins darf natürlich nicht fehlen: Die obligatorische Kokosnuss.. tchau Rio, até a proxima vez!



7 Kommentare:

  1. Danke für den Post. Vor exakt 1 Jahr habe ich 3 Wochen in Brasilien verbracht. Rio mit all seinen Vororten. Iguassu, Amazonien. Die Fotos sind mir sehr bekannt. Auch das Essen und die Knabbereien. Da war ich nicht das letzte Mal!

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  2. Dort würde ich jetzt auch gerne Kokosmilch schlürfen. ;-) Danke fürs Mitnehmen.

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  3. Ach wie gerne hätte ich jetzt ein paar Grade von dort, den Strand und eine Kokosnuss!

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  4. Du machst mich richtig wehmütig. Vor ein paar Jahren war ich auch in Rio, mein bisher einziger Besuch in Brasilien. Leider war ich damals geschäftlich dort, d.h. ich habe nicht viel gesehen. Außer dem Strand im Stadtteil Barra, an dem unser Hotel war, ein Abendessen an der Copacabana und einem kurzen Besuch des Zuckerhuts am Rückreisetag, sowie den Taxifahrten vom und zum Flughafen lag nicht viel drin. Trotzdem hat mich alles tief beeindruckt. Wenn ich allein an die Düfte der Obstabteilung eines Supermarkts denke...
    LG

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  5. Mensch, Kathi, du machst es einem aber auch nicht gerade leicht. Hier schippen wir Schnee wie die Blöden und du schippst mit dem Schäufelchen den Sand vom Strand.

    Was für beneidenswert tolle Bilder!

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  6. ... da hat aber jemand viel bikini an, für brasilianische verhältnisse ;)
    mann mann, da kann ich ganz schön neidisch werden - aber die fotos sind wirklich ganz wunderbar! und ich kenne niemanden, der es sich so verdient hat wie du!
    also nur weiter so!

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  7. Wow, das sieht ja klasse aus, die Bilder machen fast schon neidisch. Viel Spass Dir!

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